Muss man sich als Yoga Lehrerin oder Yoga Lehrer eigentlich mit betriebswirtschaftlichen Themen auseinandersetzen, bracht man immer einen Business Plan? Eigentlich nicht – es sei denn, du spielst mit dem Gedanken, damit deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. In diesem Fall macht es Sinn, dein Vorhaben genauer unter die „betriebswirtschaftliche Lupe“ zu nehmen.
Ein Business Plan ist Achtsamkeit
Ein Business Case/Plan ist im Prinzip eine in Zahlen übersetzte Planung deiner zukünftigen Yogalehrer*innen Aktivitäten. Wenn du mit dem Gedanken spielst, als Yoga Lehrerin oder Yoga Lehrer insbesondere selbständig zu arbeiten, ist die Planung dieses Vorhabens eine sinnvolle Sache.
Wenn Du so willst, hat es auch etwas mit Achtsamkeit zu tun, denn es geht immer auch um dein finanzielles Auskommen und ggf. das deiner Familie. Also ist ein Business Case in diesem Sinne auch eine in Zahlen gefasste Achtsamkeit!
Ein Business Plan ist nichts Neues für dich
Spielarten von Business Cases begegnest Du beispielsweise in deinem Privatleben sehr häufig ohne das dir dieser Umstand wirklich bewusst wird. Nimm die Planung des nächsten Urlaubs. Der Ort, die Dauer, Balkon zur See- oder Landseite, Auto oder Fahrrad etc., allein schon diese Variationsmöglichkeiten werden durchgespielt, die Kosten ermittelt und dem Nutzen gegenübergestellt. Gute Abflugzeiten oder lieber zwei Tage länger am Urlaubsort verweilen – mit einer Leichtigkeit planen wir diese komplexen Fragestellungen und am Ende haben wir in der Regel aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht.
Die Eröffnung beispielsweise eines Yoga Studios ist ähnlich komplex – vielleicht etwas strukturierter und der Zeitraum von drei bis vier Jahren ist sicherlich in der Regel länger als ein Urlaub, aber es ist ein artverwandtes Vorgehen. Wie beim Urlaub, beginnt es mit der Festlegung des Reiseziels bzw. in unserem Fall der Art, wie du dein Yoga Geschäft aufziehen möchtest.
Auch wenn es dir an dieser Stelle komisch vorkommt von einem Geschäft zu sprechen, sobald du regelmäßig eine Kursgebühr von deinen Schülern entgegennimmst, bist Du schon in gewisser Weise unternehmerisch tätig. Das ist eine sehr schöne Sache, du bietest eine Leistung an und es gibt Menschen denen es wert ist, dafür eine Gebühr zu entrichten – so funktioniert es seit tausenden von Jahren auf die eine oder andere Art.
Der Business Plan fängt mit deinen Zielen an
Bleiben wir bei der Festlegung deiner Geschäftsidee und den damit verbundenen Zielen. Möchtest Du nebenberuflich ein paar Kurse geben und herausfinden ob du dies zu deinem Hauptberuf machen kannst, oder bist Du schon weiter und möchtest ein eigenes Studio eröffnen? Im ersten Fall ist die Planung natürlich vergleichsweise einfach. Es gibt unterschiedliche Strategien für diesen Fall. So kannst Du mit Vertretungsstunden beginnen, eigene Kurse in einem bestehenden Studio übernehmen oder für konkrete Stunden Räumlichkeiten anmieten und deine Kurse halten.
Bei diesem nebenberuflichen Ansatz ist vermutlich deine ökonomische Situation abgesichert und die Tätigkeit als Yoga Lehrer oder Yoga Lehrerin findet zusätzlich an den Randzeiten deiner regulären beruflichen Tätigkeit statt. Ggf. reduzierst du deine Arbeitstage und ersetzt sie durch Yoga Lehrer*innen Tage. Auch wenn die ökonomische Relevanz in diesen Fällen nicht so hoch ist, lohnt es sich trotzdem auch diesen Ansatz zu planen, denn auch hier gilt es Risiken und Chancen abzuwägen und es zwingt dich zur Reflexion deines Vorhabens – eben zu mehr Achtsamkeit!
Die Eröffnung eines Yoga Studios ist eine komplexe Angelegenheit
Denkst Du daran ein Yoga Studio zu eröffnen, übernehmen oder ähnliches, dann ist dein Vorhaben schon komplexer und du übernimmst mehr Verantwortung – du drehst ein größeres Rad. Mit der Anmietung von Räumlichkeiten gehst du in der Regel längerfristige Verträge ein. Vielleicht arbeitest Du mit freiberuflichen oder angestellten Kollegen zusammen.
Auch bindest du mit Kurs-Abo’s Yogis längerfristig an dich. Alles in allem ist ein solches Vorhaben auf Dauer angelegt und soll sich entwickeln, gesund wachsen. Gerade auf einem solchen Entwicklungspfad ist es enorm wichtig mehrere Jahre zu planen, denn viele Ziele die man sich setzt, sind nur über die Zeit zu erreichen.Welcher
Welcher Yoga Lehrer*in Typ bist du und brauchst du einen Business Plan?
Eine mehrjährige Planung vermittelt dir auch direkt, ob die von dir gesetzten Ziele möglicherweise zu ambitioniert sind, oder was alles zu tun ist, um sie zu erreichen. Um dir den Einstig in das Thema zu erleichtern haben wir 5 Entwicklungstypen ausgearbeitet. Mit dieser Selbst-Einschätzung kannst du schon eine erste Ziel-Konkretisierung vornehmen und du findest für dich heraus, wie tief du in das Thema Business Case einsteigen solltest.
Lesehinweis: Die Eröffnung eines Yoga Studios erfordert eine intensive Beschäftigung mit einem Business Case – vier volle Ladebalken. Für einen angestellten Yoga Lehrer bzw. Lehrerin ist ein ausführlicher Business Case nicht erforderlich – vier leere Ladebalken.
Der rote Pfeil zeigt, dass die verschiedenen Yoga Lehrer*innen Typen auch etwas mit Veränderungen zu tun haben. Entscheidest du dich für eine nebenberufliche Tätigkeit hast du mit weniger Veränderungen zu rechnen als wenn du ein Yoga Studio, mit den damit verbundenen ökonomischen Herausforderungen, eröffnest.
A. Nebenberufliche Yoga Lehrer*innen Tätigkeit – soll auch so bleiben
Bei dieser Alternative gibst du einfach neben deiner Haupttätigkeit ein paar Yogastunden. Sofern du diese Stunden nicht organisierst (Räumlichkeiten anmietest etc.) und auf Honorarbasis vergütest bekommst (z.B. in einem Yogastudio) ist auch hier kein klassischer Business Case erforderlich. Solltest du gewisse Verbindlichkeiten eingehen z.B. Anmietungen etc. also deine Kurse selbst und auf eigene Rechnung anbieten, dann solltest Du dies einmal vorher durchkalkulieren, damit du später nicht von dem was „unterm Strich“ übrig bleibt enttäuscht bist.
B. Nebenberufliche Tätigkeit, soll in eine Lösung in Angestelltenverhältnis führen
Dieser Entwicklungstyp unterscheidet sich von anderen Alternativen dadurch, dass du langfristig eine selbständige Yoga Lehrer*innen Tätigkeit ausüben möchtest. Du musst also einen Übergang managen, dich sozusagen vortasten. Bei einem solchen Weg ist es wirklich sinnvoll mittelfristig deine neue unternehmerische Zukunft zu planen. Ein Business Plan ist hier der richtige Ansatz, um Sicherheit und Zuversicht zu erhalten, denn er vermittelt dir einen ersten Einblick in die grundsätzliche Machbarkeit deines Vorhabens. Sofern du auch hier Förderungen erhalten möchtest, ist ein Business Case eine wesentliche Voraussetzung.
C. Hauptberufliche/r Yoga Lehrer*in
Du wechselst in einen Yoga Lehrer*innen Job im Angestelltenverhältnis. Dieser Fall ist vergleichsweise einfach, denn Du musst dir im Wesentlichen darüber klar werden, ob du mit dem Gehaltsniveau und den Rahmenbedingungen einverstanden bist. Dafür benötigst du aus unserer Sicht keinen klassischen Business Plan im Sinne unseres Verständnisses.
D. Nebenberuflich, soll langfristig in die Selbständigkeit führen
Dieser Entwicklungstyp unterscheidet sich von anderen Alternativen dadurch, dass du langfristig eine selbständige Yoga Lehrer*innen Tätigkeit ausüben möchtest. Du musst also einen Übergang managen, dich sozusagen vortasten. Bei einem solchen Weg ist es wirklich sinnvoll mittelfristig deine neue unternehmerische Zukunft zu planen. Ein Business Plan ist hier der richtige Ansatz, um Sicherheit und Zuversicht zu erhalten, denn er vermittelt dir einen ersten Einblick in die grundsätzliche Machbarkeit deines Vorhabens. Sofern du auch hier Förderungen erhalten möchtest, ist ein Business Case eine wesentliche Voraussetzung.
E. Eröffnung eines Yoga Studios
Vielleicht tust du dich mit anderen Yoga Lehrern zusammen und eröffnest ein Yogastudio oder du startest alleine durch. In diesem Fall solltest du möglichst detailliert alle Komponenten eines Business Plans planen. Später im Text werden die wichtigsten Komponenten kurz angesprochen und in Folgebeiträgen breiter dargestellt. Die Eröffnung eines Yoga Studios ist eine anspruchsvolle und komplexe Angelegenheit, die du gut durchdenken solltest. Das gilt besonders dann, wenn du mit dem Gedanken spielst eine Gründerförderung oder einen Kredit zu beantragen. In beiden Fällen spielt der Business Case eine entscheidende Rolle – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wenn du dich hier in diese Systematik wiederfindest und eines dieser Szenarien zu dir passt hast du bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. Du hast in diesem Fall Klarheit über das, was du zukünftig machen möchtest. Zu klären sind dann noch der Weg dorthin und die hierzu notwendigen Schritte. Um eine solche Klärung herbeiführen zu können, möchten wir dir die nachfolgenden Aspekte ans Herz legen.
Business Plan die nächsten Schritte
Wenn Du für Dich festgestellt hast, dass ein Business Plan erforderlich ist, dann könnten dir die nachfolgenden Aspekte helfen, die in einer kleinen Artikel-Reihe hier im Blog näher ausgeführt werden.
Deine Marke und dein Markt
Welche Yoga Leistungen möchtest Du anbieten und vermarkten deine Kollegen und Kolleginnen ähnliche Leistungen, wo möchtest du dein Studio eröffnen, gibt es dort in der Nähe bereits ähnliche Anbieter? In welchem Stil soll dein Studio eingerichtet werden? Diese Fragen und weitere Aspekte werden wir im Teil XX unserer kleinen Reihe genauer betrachten.
Deinen Umsatz und Mitarbeiter planen
Je nach geplantem Umfang deines Vorhabens macht es Sinn zielgruppenspezifisch ein spezielles, dein spezielles Angebot – den Kursplan – zu entwickeln, d.h. den Umsatz zu planen. Das bedeutet, welche Arten von Kursen bietest du an und in welchen Zyklen. Aber auch an andere Umsatzquellen solltest du denken, etwa die Vermietung von Kursräumen oder den Verkauf von Yoga Probs oder ähnliche Dinge. Kommen wir nun zu den Yoga Lehrer*innen, die den Umsatz letztlich erwirtschaften.
Am Anfang wirst du vermutlich selbst einen hohen Anteil der Kurse geben. Je nach Größe deines Vorhabens könnten auch weitere Yogalehrer*innen in deinem Studio arbeiten. Ohne an dieser Stelle zu detailliert darauf einzugehen ist klar, dass dies nicht nur im Kurs-Plan organisiert werden muss, sondern auch im Business Plan, denn es ist meistens die größte Kostenposition.
Dein Werbe- und Mediaplan
Es ist natürlich sehr von deinen Zielen abhängig, wie Du hier am besten vorgehst. Das Spektrum ist hier sehr breit. Möchtest Du eher exklusiv für Freunde und ausgewählte Yogis Kurse durchführen oder ist der Plan schnell aber gesund zu wachsen – in Abhängigkeit davon mußt du den passenden Werbeplan entwickeln. Auf diesen Punkt gehen wir in Teil XX näher ein.
Dein Shop, laufende Kosten und Start-Investitionen
Das sind die Kosten, die einem am besten nicht aus dem Ruder laufen sollten. Hier sind in der Regel die Mietkosten ein größerer Posten, gefolgt von Strom, Versicherungen etc. Diese Kosten sind in Summe auch ein wirklich größerer Posten, der genau geplant werden muss. Dazu kommen ebenfalls die ersten Start-Investitionen. Darunter fällt beispielsweise die Ausstattung deines Studios, der möglicherweise notwendige Aus- und Umbau des Studios. Zu denken ist auch an Büromittel oder die berühmte Teeküche.
Manchmal ist es auch sinnvoll in einer Ecke die wichtigsten Yoga Probs für die Yoga Schüler vorrätig zu haben. Je nach Größe des Shops können mit den Erträgen aus dem Verkauf Einnahmen generiert werden, mit denen man dann wieder andere Kosten kompensieren kann. Insbesondere am Anfang kann das helfen
Wie geht es hier weiter
Um dir hier eine praktische Hilfestellung zu geben, werden wir in Kürze einen Business Case Vorlage bereitstellen, mit der du dein Vorhaben recht detailliert planen kannst. Zusätzlich werden wir in unserem Blog einige weitere Beiträge verfassen, die dir einen Leitfaden zum Erstellen eines Business Plan geben.