Wie bereits beim ersten Teil dargestellt, wollen wir die verschiedenen Aspekte eines Business Plans für Yoga Lehrer und Yoga Lehrerinnen näher bringen und praktisch handhabbar machen. Selbständige Yoga Lehrer*innen sollten sich gerade am Anfang Gedanken zum Yoga Markt und ihrer Marke machen. Dazu haben wir verschiedene Materialien für Euch zum Download zusammengestellt und weitere Links angefügt.
Du hast also vor, ein Yoga Studio zu eröffnen und wir bleiben in unserer Yogalehrer*innen Typologie mit der Annahme, dass du dich langfristig mit diesem Geschäft selbständig machen möchtest. Wenn man ehrlich ist, dann gibt es wenigstens in den größeren Städten zahlreiche Yoga Lehrer*innen und Studios, die ebenfalls über ein gutes Yoga Angebot verfügen. Darüber hinaus den Vorteil haben, schon länger am Yoga Markt zu sein.
Daher macht es Sinn, grundsätzlich davon auszugehen, dass viele deiner Kollegen und Kolleginnen mindestens auf dem gleichen Qualitätsniveau Kurse geben wie du. Diese Einsicht ist gut, damit ist man erstmal geerdet und unterliegt nicht der Versuchung zu glauben, dass sich der Erfolg automatisch von alleine einstellen wird.
Der Yoga Markt ist groß und hat Platz für alle
Kein Grund sich entmutigen zu lassen oder dein Vorhaben abzubrechen, denn dieser Umstand bringt auch eine sehr positive Erkenntnis mit sich. Viele Yoga Lehrerinnen und Lehrer und Kurse sind ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Nachfrage nach Yogakursen groß ist. Der Yoga Markt ist also auch bestimmt groß genug für Dich, wenn du es richtig angehst. Es ist auch nicht zwangsläufig ungünstig, wenn du erst später als andere mit deinem Yoga Angebot startest. Du musst es eben besser und durchdachter machen!
Auch vor Facebook gab es eine Reihe von Social Networks etwa StudiVZ und andere. Facebook ist später gekommen und hat es eben cleverer gemacht – also keine Bange! Der erste und wichtigste Ansatzpunkt ist die Notwendigkeit, sich mit dem eigenen Angebot deutlich zu differenzieren. Nehmen wir den extremen Fall, dass du ein Studio eröffnest und eine nahezu gleiche Leistung anbietest, wie das Studio zwei Straßen weiter. Vermutlich ist die Wahrscheinlichkeit nicht wirklich hoch, dass du deine Kurse schnell voll bekommst. Also, welche Strategien gibt es, um genau dies zu erreichen – volle Yoga Kurse!
A. Angebote und Standortsuche – finde deinen Yoga Markt
Nehmen wir für den Start zunächst an, dass du mit weiteren Yoga Lehrer*innen ein Studio eröffnen möchtest. Dann ist damit auch das Kursangebot hinsichtlich der Stile zunächst gesetzt. Wenn die Wahl des Ortes noch frei ist, dann kannst du einen iterativen Prozess starten.
Auf den einschlägigen Immobilien-Portalen, im Freundes- und Bekanntenkreis sowie durch Sichtung von Leerständen kannst du nun zunächst nach passenden Räumlichkeiten suchen. Sollte ein Yoga Studio mit einem ähnlichen Kursangebot in der Nähe des Immobilien Angebots liegen, dann ist die Lage vermutlich nicht ideal. Es sei denn, ihr könnt oder wollt Euer Yoga Angebot entsprechend ändern?!
Für die weitere Suche macht es dann weiterhin Sinn die bestehenden Studios in Euren Wunsch-Ortsteilen zu sichten, damit Ihr Eure Suche weiter eingrenzen könnt. Apropos Wunsch Ortsteile, gut ist es auch, diese zu hinterfragen, denn es kann ja sein, dass du ein Viertel besonders attraktiv findest, deine Zielgruppe aber woanders lebt. Viele Yogis wollen/können nicht durch die halbe Stadt zum Yoga Kurs fahren.
Macht klar, was deine Zielgruppe ist
Das bringt mich zum zum Thema Zielgruppe. Welche Zielgruppen und Ortsteile fallen weg, weil das Potenzial nicht ausreichend vorhanden ist. Beispiel: Ein wesentlicher Teil deines Angebotes sind prä- und postnatale Yoga Kurse. Da macht es wenig Sinn ein Yoga Studio in einem Ortsteil zu eröffnen, der vorrangig von Pensionären bewohnt wird. Somit solltest du neben der Klassifizierung der bestehenden Studios auch die für deine Wunsch Ortsteile eine Klassifizierung vornehmen – Wo wohnt/lebet deine Zielgruppe?
In diesem Sinne hast Du alleine schon durch den bewusst gewählten Standort eine Differenzierung im Yoga Markt und zu deinen Wettbewerbern vorgenommen. Ja, letztlich sind deine Yoga Lehrer*innen Kollegen z.B. aus deinem Ausbildungs-Kurs „Wettbewerber“, denn ihr konkurriert um die Yogis deiner Stadt. Das kann und sollte man übrigens fair und freundlich handhaben!
B. Kurse für deinen Yoga Markt
Ein weiteres entscheidendes Differenzierungskriterium sind die Kurse selbst und die Yoga Lehrer*innen, die diese Kurse durchführen. Was macht deine Kurse anders, besonders? Bietest du Kombinationen an, die es selten gibt? Hast du ein spezielles Kurskonzept, etwa mit Instrumental Begleitung (Klavier, Gitarre etc.). Kombinierst du deinen Kursbetrieb mit speziellen Events?
Es lohnt sich natürlich immer über solche Unterschiede nachzudenken und wahrscheinlich hast du bereits getan. Hier geht es aber darum, sich bewusst zu diesem Thema Gedanken zu machen, um Wege zu finden sich von Anfang an von Wettbewerbern zu unterscheiden. Es ist wichtig, sich darüber auch schon im Planungsstadium Gedanken zu machen, weil es auf viele Entscheidungen Einfluss hat.
Ein Beispiel: Oft neigt man dazu Mitstreiter*innen zu gewinnen, die man kennt – z.B. aus der gemeinsamen Yoga Ausbildung etc. Der Vorteil ist natürlich ganz klar, dass man sich kennt, vertraut und das ist natürlich auch gut so! Aber es kann auch zur Gleichförmigkeit führen und das muss im Sinne eines interessanten Angebotes nicht immer clever sein. Also auch hier open minded bei der Partnersuche!
Die beiden erst genannten Differenzierungskriterien hängen natürlich inhaltlich eng zusammen und können sich in der Planungsphase gegenseitig beeinflussen und zu Überarbeitungen des Konzeptes führen – das ist gewünscht!
C. Corporate Design für Yoga Studios
Das Ganze muss natürlich einen Namen haben und ein eigenes Logo wäre auch sicherlich wünschenswert, denn darüber wirst du erkannt, angesprochen und letztlich bekannt. Über diesem Punkt könnte man Bücher füllen. An dieser Stelle machen wir das nicht, weil es u.a. eben auch Geschmackssache ist. Aber einige Gedanken wollen wir dir an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben.
Wenn du dir einen Namen überlegst, dann hat es Vorteile, wenn aus dem Namen auch der Geschäftszweck hervorgeht oder Thematisch etwas mit Yoga zu tun hat. Das ist natürlich kein Muss, das Unternehmen mit dem „angebissenen Apfel“ hat es auch ohne geschafft. Wenn du aber im Straßenverkehr unterwegs bist, dann siehst du häufig Elektro Meier GmbH oder Logistik Schmitz – da weißt du direkt woran du bist. Google übrigens auch!
Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt. Es ist wichtig, dass du beim Namen auch direkt checkst, ob die dazugehörige Domäne noch verfügbar ist. Wenn du einen Internetauftritt gestaltest – und das wirst du früher oder später machen müssen – dann sollten deine Website und deine eMail-Adressen auch deinen Namen bzw. des des Studios beinhalten. Wenn Du dir sicher bist, die richtige Domäne gefunden zu haben, dann am besten sofort registrieren lassen.
Name und Logo geben die Identifikation
Kommen wir zum Logo. Ob du es nun selbst entwickelst oder eine Agentur damit beauftragst, achte darauf, dass es sowohl auf Printmedien als auch im Netz gut rüberkommt. Das ist nicht immer selbstverständlich. Oft sah ein Logo auf dem Papier umwerfend aus, aber die digitale Variante eben nicht. In einem der nächsten Teile unserer Reihe wirst du erfahren, dass gerade die digitale Variante sehr häufig verwendet wird – also besser nicht zu kleinteilig!
Kommen wir zu Schluss noch zu Deinen Farben. Auch hier sollten die Farben möglichst bei allen Medien gut verwertbar sein. Es macht Sinn die Kombination von Farben zu checken, denn nicht immer passen die zwei Lieblingsfarben gut zusammen. Wenn Du mit der Erstellung von Logo und Namen eine Agentur beauftragst, dann wird die Agentur die Abstimmung selbst vornehmen und Vorschläge machen.
Wenn du das selbst übernimmst, dann schau dir zur Sicherheit auch Websits an, die diese oder ähnliche Farben verwenden, um einen Eindruck vom Online Bild zu bekommen. Dadurch gewinnst du Sicherheit. Das i-Tüpfelchen ist natürlich, wenn du die Ausstattung deines Yoga Studios schon auf deine Farben abstimmen könntest, dann ist alles aus einem Guss.
D. Yoga Studio Ausstattung. & Kooperationen
Die Yoga Community ist groß und sehr unterschiedlich. Da hast du ebenfalls bei der Gestaltung des Studios die Chance eine Differenzierung zu deinen Wettbewerbern vorzunehmen. Das ist natürlich auch hier kein Muss. Aber wenn im direkten Umfeld deines neuen Studios nur sehr traditionelle Studioeinrichtungen vorherrschen, dann musst du dich differenzieren. Diesen Aspekt wollen wir hier nicht zu detailliert besprechen, da die Einrichtung natürlich sehr stark Geschmacksache ist. Zudem ist eine Differenzierung auch von den sehr unterschiedlichen Möglichkeiten des Raumes an sich abhängig.
Im Sinne einer Differenzierung könnte es ja auch ein Weg sein Studio-Partner zu finden, mit denen die Frequenz im Yoga Studio erhöht werden kann. So könnte eine Yoga Boutique, ein Bio Kosmetik Laden oder ein Yoga Cafè eine schöne Ergänzung sein. Hier gibt es unterschiedliche Kooperationskonzepte, die zum Vorteil beider Seiten führen können. An dieser Stelle kann man natürlich keine konkreten Vorschläge machen, sondern nur Denkanstöße geben.
Wenn du dir überlegst, wie du den Start in die Selbständigkeit gestalten möchtest, dann solltest du dir u.a. Gedanken zu den oben genannten Themenkomplexen rund um den Yoga Markt machen. Diese Vorüberlegungen sind wichtig, um eine gute Strategie zu entwickeln.